Latein kann als Wahlpflichtfach ab Klasse 8 mit drei Stunden pro Woche begonnen werden. Am wichtigsten ist natürlich – wie bei allen anderen Fremdsprachen auch – das Lernen von Wortschatz und das Verstehen und Anwenden von Grammatik. Manchmal scheint ein Wort längst aus dem Englischen oder Französischen bekannt zu sein, manchmal hilft es umgekehrt erst Jahre später beim Erlernen einer modernen Fremdsprache (besonders Italienisch, Spanisch), dass man Latein kann. Und was die Grammatik betrifft, so ist es auch für die Muttersprache nicht schlecht, wenn man sich da gründlich auskennt.
Text: B. Nick
Im ersten Jahr lernen die Lateinschüler das römische Schulwesen, das Leben von Bauern, Sklaven und Gladiatoren kennen. Auch Reisen in der antiken Welt, der Ausbruch des Vesuv im Jahre 79 nach Christus und natürlich die griechischen und römischen Götter und Göttinnen sind Thema des Unterrichts.
Ab Klasse 8 bis Klasse 12, also bis zum Abitur, gibt es drei Lateinstunden pro Woche (in Klasse 9 zwei Stunden pro Woche). Bis zum Ende der Klasse 10 wird ein Schwerpunkt noch der Spracherwerb sein. Inhaltlich werden die folgenden Themen im Lateinunterricht behandelt:
- Alltag in Rom
- Mythologie der Griechen und Römer
- Religion und Philosophie
- die Germanen, die Zeit des Augustus.
Außerdem werden im Laufe des Sprachelernens bereits die wichtigsten Autoren und Persönlichkeiten des antiken Rom kennengelernt.
Traditionell findet in Klasse 11 eine Exkursion nach Rom statt.
In der Oberstufe werden Werke von Caesar, Cicero, Sallust, sowie Dichter Ovid, Catull und Vergil gelesen. Ergänzende Lektüre sind mittellateinische Autoren (Erasmus von Rotterdam) und ausgewählte Texte des Alten und Neuen Testaments. Die Auswahl der Texte richtet sich natürlich nach den Anforderungen des Berliner Rahmenplanes, kann aber im Detail auch mit den Interessen der Schüler eines Kurses abgestimmt werden.
Ein besonderes Anliegen ist es, das Wissen um antikes Denken, antike Kunst und Literatur mit modernen Kunstwerken und Problemen der Neuzeit zu verknüpfen. Zum Beispiel ist eine wichtige Frage, der im Lateinunterricht der Oberstufe nachgegangen wird, ob ein Krieg „gerecht“ sein kann. Zu den lateinischen Texten, insbesondere bei der Lektüre von Ovid, wird auch die Rezeptionsgeschichte – in Literatur und Bildender Kunst – beleuchtet. Das Fach Latein leistet somit seinen Beitrag, dass unsere Abiturienten am Ende ihrer Schulzeit einen „roten Faden“ der europäischen Geschichte und Kulturgeschichte „parat“ haben.
„Außer Rom ist fast nichts Schönes in der Welt.“
Johann Joachim Winckelmann, Archäologe (1717-1768)
Alle Schüler des Wahlpflichtkurses Latein, die sich mindestens drei Jahre tapfer der lateinischen Grammatik, dem Wortschatz und den Aspekten des Lebens im antiken Rom gewidmet haben, haben die Gelegenheit, an einer Exkursion nach Rom teilzunehmen und obiges Zitat dem Wirklichkeitstest zu unterziehen. Dabei kann man – je mehr Wissen im Hinterkopf ist – umso mehr entdecken, denn auch für diese Reise gilt: Was man nicht weiß oder wenigstens ahnt, das sieht man nicht! Die turbulente Vermischung von Antike, christlichem Rom und moderner Großstadt begeistert genauso wie einige mitunter unverhoffte Vertrautheiten mit der Sprache auf der Basis der Lateinkenntnisse. Und auch der Spaß am Miteinander kommt bei dieser Fahrt nicht zu kurz!
Beate Nick
FB Latein
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