Ethik und Philosophie stehen in einem unmittelbaren Zusammenhang. Ethik ist ein Teilgebiet der Philosophie. Insofern ergibt es auch einen strukturellen Sinn, dass das Fach Ethik in den Jahrgangsstufen 7 – 10 zum verbindlichen Fächerkanon gehört, das Fach Philosophie ab Klasse 11 dann dieses für Interessierte fortsetzt.
Text: S Burkert/ Fachverantwortlicher Ethik
Im Mittelpunkt der Ethik steht das Verhältnis des Menschen zu sich selbst, zur Mitwelt und zur Umwelt und damit die Frage: „Was ist ein gutes Leben und wie kann man es führen?“
Ziel des Ethikunterrichts ist es, die Bereitschaft und Fähigkeit, sich mit grundlegenden Problemen des persönlichen Lebens, des menschlichen Zusammenlebens sowie mit unterschiedlichen Wert- und Sinnangeboten konstruktiv auseinander zu setzen, zu fördern. Im Ethikunterricht lernt man, sich in unserer multikulturellen Gesellschaft zu orientieren, um ein selbstbestimmtes und verantwortlich geführtes Leben gestalten zu können.
Häufig gestellte Fragen:
- In welchem Umfang wird Ethik unterrichtet?
Das Fach wird ab der 7. Klasse im Umfang von zwei Wochenstunden unterrichtet und bis zur zehnten Klasse fortgeführt.
- Kann man auch den Religionsunterricht anstelle des Ethikunterrichts besuchen?
Das Fach ist für alle Schülerinnen und Schüler verpflichtend, eine Befreiungsmöglichkeit besteht nicht. Allerdings sind das Christentum, das Judentum und der Islam sowie der Buddhismus und Hinduismus Themen des Ethikunterrichts und werden weltanschaulich neutral behandelt.
- Welche Themen werden im Ethikunterricht behandelt?
Es werden Themen aufgegriffen, die mit unserer Alltagswelt zu tun haben, z.B. Vorurteile und Feindbilder, Werbung und Wirklichkeit, Identität und Selbstfindung, das Gewissen, Freundschaft, Glück, Recht und Gerechtigkeit …
Philosophie
- An wen richtet sich das Schulfach Philosophie?
Der GK Philosophie ist die Weiterführung des Fachs Ethik aus der Sekundarstufe I. Er richtet sich daher an alle, denen der Ethikunterricht Freude bereitet hat, aber ebenso an diejenigen, die generell Spaß am Denken haben. Dabei ist es unerheblich, ob man eher naturwissenschaftlich- mathematisch, künstlerisch oder gesellschaftswissenschaftlich interessiert ist, jede „Denkart“ eröffnet ganz eigene Herangehensweisen und Lösungsmöglichkeiten für philosophische Probleme.
- Womit beschäftigen wir uns im GK Philosophie?
Das Philosophieren beginnt, ausgehend von konkreten Problemen des individuellen und gesellschaftlichen Lebens, mit dem Infragestellen vermeintlicher Gewissheiten, dem Zweifel.
Insofern ist Philosophie keine Lehre, sondern eine Tätigkeit, die durch Werke von Philosophen angeregt wird. Sich mit diesen auseinander zu setzen, ist daher ein Teil des Philosophierens.
Dabei stehen die Texte von Philosophen nicht für sich selbst, sie müssen stets auch beurteilt werden, schließlich sollen ihre Inhalte zum Nachdenken anregen und nicht sklavisch übernommen werden, denn:
„Ohne Kenntnisse wird man nie ein Philosoph werden, aber nie werden auch Kenntnisse allein den Philosophen ausmachen, […].“ (Immanuel Kant)